
Kaltgepresste Säfte gelten als Inbegriff moderner, gesunder Ernährung – ob als Vitamin-Boost im Alltag oder Begleiter einer Saftkur. Doch was steckt wirklich dahinter? Dieser Artikel erklärt, was kaltgepresste Säfte auszeichnet, wie sie sich von herkömmlichen Säften unterscheiden und worauf du beim Kauf oder Selbermachen achten solltest.
Inhaltsverzeichnis
Das Wichtigste in Kürze
Maximaler Nährstoffgehalt: Durch die schonende Pressung ohne Hitze und mit wenig Sauerstoff bleiben Vitamine, Enzyme und sekundäre Pflanzenstoffe weitgehend erhalten.
Kein Erhitzen, keine Zusätze: Anders als pasteurisierte Säfte oder Smoothies werden kaltgepresste Säfte rein mechanisch gepresst – ohne Erhitzung, Konservierung oder künstliche Zusätze.
- Ideal für Gesundheitsbewusste: Perfekt für Saftkuren oder als täglicher Vitaminkick – ganz natürlich und unverfälscht.
Das bedeutet „kaltgepresst“ bei Säften
Kaltgepresste Säfte stehen für eine besonders schonende Art der Saftherstellung. Dabei werden frisches Obst und Gemüse ohne Hitzeeinwirkung rein mechanisch ausgepresst – mit dem Ziel, möglichst viele Vitamine, Enzyme und sekundäre Pflanzenstoffe zu erhalten. Denn viele dieser Mikronährstoffe reagieren empfindlich auf hohe Temperaturen und können bei herkömmlichen Verfahren wie der Pasteurisierung teilweise oder vollständig zerstört werden.
Während klassische Fruchtsäfte aus dem Supermarkt oft erhitzt werden, um sie länger haltbar zu machen, basiert die Kaltpressung auf einem temperaturschonenden Verfahren . Durch den Verzicht auf Hitze sowie den minimalen Kontakt mit Sauerstoff bleiben nicht nur mehr Nährstoffe erhalten – auch der Geschmack bleibt natürlich und intensiv .
Wie funktioniert die Kaltpressung bei Säften?
Die Kaltpressung basiert auf einem traditionellen Verfahren , das bis heute in der modernen Saftproduktion eingesetzt wird. Dabei werden frische Obst- und Gemüsestücke in einer Walzenpresse mechanisch ausgepresst. Durch diese Methode entsteht keinerlei Reibungshitze – die Verarbeitung erfolgt bei niedrigen Temperaturen in gekühlten Räumen . Auf Zusatzstoffe, Zuckerzusätze oder Konservierungsmittel wird vollständig verzichtet.
Bei Kale&Me wird der Saft anschließend nicht erhitzt, sondern mit dem High-Pressure-Processing (HPP-Verfahren) haltbar gemacht. Dabei wirken mehrere tausend Bar Druck auf den abgefüllten Saft – ohne dabei Nährstoffe zu zerstören. So bleibt das Produkt mikrobiologisch sicher und gleichzeitig reich an Vitaminen.
Die Vorteile von kaltgepressten Säften auf einen Blick
Kaltgepresste Säfte gelten nicht umsonst als „Vitaminbomben“ in der Flasche. Dank der schonenden Herstellung liefern sie deutlich mehr bioaktive Inhaltsstoffe als pasteurisierte Säfte oder Smoothies aus dem Supermarktregal. Hier die wichtigsten Vorteile im Überblick:
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Mehr Vitamine |
Studien zeigen, dass viele Vitamine bei Temperaturen >60 °C abgebaut werden. Da kaltgepresste Säfte nicht erhitzt werden, bleiben diese besser erhalten. |
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Mehr bioaktive Pflanzenstoffe |
Antioxidative und entzündungshemmende Substanzen wie Polyphenole reagieren empfindlich auf Hitze und Sauerstoff. Kaltpressung minimiert diesen Abbau. |
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Keine Zusatzstoffe oder Konservierungs-mittel |
Wenn kaltgepresste Säfte mit dem HPP-Verfahren kombiniert werden, sorgt der Druck – nicht Hitze – für Haltbarkeit. Der große Vorteil: Vitamine bleiben erhalten und es ist kein Zusatz von Konservierungsstoffen notwendig. |
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Frischer Geschmack |
Durch den Verzicht auf Erhitzung bleibt das natürliche Aroma der Rohstoffe vollständig erhalten. |

Enthalten kaltgepresste Säfte Ballaststoffe?
Kaltgepresste Säfte enthalten nur wenige Ballaststoffe. Beim Pressen werden vor allem die festen Pflanzenfasern entfernt – sie bleiben als Rückstände im Entsafter. Ein Teil der löslichen Ballaststoffe bleibt jedoch im Saft und kann weiterhin die gesunden Darmbakterien unterstützen.
Während der Saftkur
Der geringe Ballaststoffgehalt ist hier kein Nachteil, sondern erwünscht: Der Verdauungstrakt wird entlastet, da keine feste Nahrungsbestandteile verarbeitet werden müssen. Kaltgepresste Säfte liefern schnell verfügbare Nährstoffe – ohne Verdauungsarbeit.
Tägliche Ernährung
Wer sich regelmäßig pflanzenbasiert ernährt – also zu Vollkorn, Hülsenfrüchten, Gemüse, Obst und Nüssen greift – deckt seinen Bedarf an Ballaststoffen und Mikronährstoffen auf natürlichem Weg. In diesem Kontext können kaltgepresste Säfte eine nützliche Ergänzung, aber eben kein gleichwertiger Ersatz sein.
Was sind Ballaststoffe?
Ballaststoffe sind unverdauliche Bestandteile pflanzlicher Lebensmittel, die eine wichtige Rolle für unsere Verdauung und Darmgesundheit spielen. Man unterscheidet:
Ballaststoffart |
Was sie tun |
Was beim Entsaften passiert |
Unlösliche Ballaststoffe |
Fördern die Verdauung und sorgen für Sättigung |
Werden größtenteils entfernt (feste Rückstände) |
Lösliche Ballaststoffe |
Dienen den guten Darmbakterien als Nahrung (präbiotisch) |
Bleiben zum Teil im Saft enthalten |
Smoothies oder kaltgepresste Säfte – Was ist besser?
Ob Smoothie oder kaltgepresster Saft besser ist, hängt vom jeweiligen Zweck ab.
Smoothies enthalten das gesamte Obst oder Gemüse – inklusive Schale, Fruchtfleisch und damit auch Ballaststoffen . Diese sind wichtig für die Verdauung, helfen, den Blutzuckerspiegel zu regulieren und fördern eine gesunde Darmflora. Durch ihren hohen Faseranteil machen Smoothies außerdem länger satt und eignen sich gut als Zwischenmahlzeit oder leichtes Frühstück.
Kaltgepresste Säfte hingegen enthalten keine Ballaststoffe und sind besonders leicht verdaulich. Genau das macht sie ideal für eine Saftkur , bei der der Verdauungstrakt gezielt entlastet werden soll. Ballaststoffe regen die Darmtätigkeit an – doch bei einer Kur geht es gerade darum, dem Verdauungssystem eine Pause von fester Nahrung zu gönnen. Säfte liefern Nährstoffe in flüssiger Form, die der Körper besonders schnell aufnehmen kann – ohne Verdauungsaufwand. Zusätzlich bleiben durch die schonende Kaltpressung und Haltbarmachung ohne Erhitzen mehr Nährstoffe erhalten als in pasteurisierten Smoothies, die durch Hitzeeinwirkung einen Teil ihrer Vitamine verlieren können.

Kaltgepresste Säfte bei einer Saftkur – sinnvoll oder nicht?
Ja, kaltgepresste Säfte sind ideal für eine Saftkur . Im Gegensatz zu herkömmlichen Supermarkt-Säften, die zur Haltbarmachung pasteurisiert – also erhitzt – werden, bleiben bei kaltgepressten Säften durch das schonende HPP-Verfahren deutlich mehr hitzeempfindliche Vitamine und Enzyme erhalten. Dazu zählen unter anderem Vitamin C, verschiedene B-Vitamine sowie sekundäre Pflanzenstoffe , die eine wichtige Rolle für Zellschutz, Stoffwechsel und Immunsystem spielen.
Gerade bei einer Saftkur kommt es auf eine hohe Nährstoffdichte bei minimaler Verdauungsbelastung an. Kaltgepresste Säfte liefern diese Vitamine in natürlicher, bioverfügbarer Form , ohne dass der Körper durch feste Nahrungsbestandteile beansprucht wird. Sie versorgen den Organismus schnell und effizient mit allem, was er braucht – frisch, leicht verdaulich und frei von Zusatzstoffen .

Detox mit kaltgepressten Säften – Was ist dran?
Der Begriff „Detox“ klingt vielversprechend, ist aber wissenschaftlich nicht haltbar. Der Körper entgiftet sich nicht über Säfte – dafür sind Leber, Nieren und Darm zuständig. Was beim Fasten tatsächlich passiert, ist eine Stoffwechselumstellung : Nach dem Verbrauch der Glykogenspeicher greift der Körper auf Fettreserven zurück, produziert Ketonkörper und aktiviert die sogenannte Autophagie – einen natürlichen Zellprozess, bei dem beschädigte Zellbestandteile abgebaut und recycelt werden.
Dieser zelluläre „Reinigungsmechanismus“ wird oft fälschlich als Entgiftung verstanden, ist aber eher ein Regenerationsprozess auf zellulärer Ebene.
Kaltgepresste Säfte unterstützen diesen Vorgang, ohne ihn zu stören: Sie liefern leicht verfügbare Nährstoffe , sind gut verträglich und erleichtern das Fasten – ohne den Körper zu belasten. Nicht zur „Entgiftung“, sondern als begleitende Nährstoffquelle sind sie besonders sinnvoll.
Echte kaltgepresste Säfte erkennen: Tipps für den Einkauf
Nicht jeder „natürliche“ oder „frische“ Saft ist wirklich kaltgepresst. Viele Supermarkt-Säfte tragen zwar gesund klingende Etiketten, wurden aber dennoch erhitzt oder aus Konzentrat hergestellt.
Woran du echte kaltgepresste Säfte erkennst:
Kaltgepresst muss klar gekennzeichnet sein – Begriffe wie „Direktsaft“ oder „100 % Frucht“ reichen nicht aus.
Kurze Haltbarkeit spricht für ein frisches Produkt – lange Haltbarkeit deutet auf Erhitzung hin.
Gekühlte Lagerung ist ein Muss – echte kaltgepresste Säfte findest du im Kühlregal, nicht ungekühlt im Tetrapack.
Keine Pasteurisierung – stattdessen HPP (High Pressure Processing) als schonende Methode zur Haltbarmachung.
Keine Zusätze – weder Zucker noch Konservierungsstoffe oder Konzentrate sollten enthalten sein.
Säfte selbst kaltpressen – Anleitung & Tipps
Kaltgepresste Säfte lassen sich auch zu Hause zubereiten – am besten mit einem Slow Juicer . Diese Geräte arbeiten langsam und ohne Hitze, wodurch Vitamine und Enzyme erhalten bleiben. Wichtig ist, Obst und Gemüse gründlich zu waschen, grob zu zerkleinern und möglichst frisch zu verarbeiten. Am besten wird der Saft direkt nach dem Pressen getrunken – so ist er am nährstoffreichsten.

Tipps fürs Entsaften: So bleibt dein Saft nährstoffreich
Damit dein Saft zu Hause möglichst nährstoffreich bleibt, helfen ein paar einfache Grundregeln:
Frisch pressen und gleich trinken – so bleiben die meisten Vitamine erhalten.
Zutaten kühl und dunkel lagern, z. B. im Kühlschrank.
Säfte in gut verschlossene Glasflaschen füllen – möglichst voll, damit wenig Luft drin ist.
Nicht erhitzen oder stark mixen, um empfindliche Vitamine zu schonen.
Ein Spritzer Zitrone schützt vor Oxidation und verlängert die Frische.
Tipp:
Frisch gepresste Säfte halten sich im Kühlschrank – luftdicht verschlossen – etwa 24 bis 48 Stunden. Mit etwas Zitrone verlängert sich die Haltbarkeit leicht. Je frischer, desto besser.
Top 5 Gemüse für kaltgepresste Säfte
Diese fünf Gemüsesorten eignen sich besonders gut und liefern viele Mikronährstoffe:
Rote Beete – reich an Nitrat, unterstützt Durchblutung und Leistungsfähigkeit
Karotte – enthält viel Beta-Carotin, wichtig für Haut und Augen
Stangensellerie – mineralstoffreich, basisch und verdauungsfreundlich
Gurke – sehr wasserreich und erfrischend, ideal zur Hydrierung
Grünkohl – voller Vitamin K, Eisen und Antioxidantien

Rezepte für kaltgepresste Säfte zum Selbermachen
Hier drei einfache, ausgewogene Saftideen:
1. Grüner Energie-Saft
1 Gurke
1 grüner Apfel
1 Handvoll Spinat
½ Zitrone
2. Rote Power-Kombi
1 Rote Beete
2 Karotten
1 Apfel
1 Stück Ingwer
3. Zitrus-Frische-Saft
1 Orange
½ Grapefruit
½ Zitrone
1 Möhre

Fazit: Lohnt sich der Griff zum kaltgepressten Saft?
Ja – kaltgepresste Säfte enthalten keinen zugesetzten Zucker , keine Konservierungsstoffe und werden nicht erhitzt . Dadurch bleiben hitzeempfindliche Mikronährstoffe wie Vitamin C, B-Vitamine und sekundäre Pflanzenstoffe besser erhalten als in pasteurisierten Säften oder Produkten aus Konzentrat.
Gerade im Rahmen einer Saftkur sind sie besonders geeignet: Sie liefern flüssige, bioverfügbare Nährstoffe , sind leicht verdaulich und ermöglichen eine gezielte Versorgung, ohne den Fasteneffekt zu unterbrechen. Wer auf Qualität und Nährstoffgehalt Wert legt, ist mit kaltgepressten Säften gut beraten.